Das Jahr 2023 startet mit “Meertiger”
Die positive Entwicklung bei den Tigerbullen im Jahr 2022, in dem mit Vichtiger und Ostiger gleich zwei Tigerbullen abgesamt werden konnten, setzt sich zu Beginn des Jahres 2023 fort. Mit Meertiger, einem Halbbruder des beliebten Bullen Weintiger, steht nun ein weiterer Bulle für die künstliche Besamung zur Verfügung. Mit einem GZW von 130 übertrifft er sogar noch seinen Halbbruder. Beide stammen von Vinna ab und überzeugen unter anderem mit ihrer Nutzungsdauer, Fitness und Milchleistung. Meertiger ist mit einem Fleischwert von 110 zusätzlich ein idealer Doppelnutzungsbulle. Er eignet sich perfekt zur Anpaarung auf Kühe mit viel Winkel, die dazu noch ein Problem mit tiefen Eutern und schlechtem Zentralband haben.
Hier finden Sie weiteres über Meertiger

Ostiger – der 1. aus Mutterkuhhaltung

Die Ansbach-Triesdorfer Rinder wurden jahrzehntelang fast ausschließlich in Milchbetrieben, überwiegend im Raum Mittelfranken, gehalten. Doch vor ca. 15 Jahren begannen einzelne Betriebe mit der Mutterkuhhaltung der Tiger. Dies geschah anfangs vor allem, um zum Erhalt der Rasse beizutragen.
Nach und nach erkannte man dabei die hohen Fleischqualitäten der Triesdorfer Tiger, so daß ab 2016 eine eigene Vermarktung von Tigerrindfleisch aufgebaut wurde. So kamen immer mehr Mutterkuhbetriebe hinzu, auf denen wundervolle Tiere geboren wurden. Die Bullen konnten jedoch nur im Natursprung zur Zucht eingesetzt werden, da eine Absamung mangels Herdbuch nicht möglich war. Mit dem seit November 2018 gegründeten Herdbuch für Ansbach-Triesdorfer Rinder des Fleischrinderverband Bayern (FVB) hat sich das geändert, so daß nun auch diese Potentiale genutzt werden können.
Der 1. Bulle, der im August 2022 beim Besamungsverein Neustadt/Aisch e.V. (BVN) abgesamt wurde, ist Ostiger. Die Wahl fiel auf ihn, weil er in seiner Genetik zwei wunderschöne Tigerbullen vereinigt, die zu ihrer Zeit nicht abgesamt werden konnten: sein Vater ist Oskar, der ein Obtigersohn ist. Mütterlicherseits geht Ostiger auf Josef zurück, der wiederrum aus der Linie des ersten jemals abgesamten Tigerbullen Alpha stammt, von dem 1989 lediglich 100 Portionen produziert wurden. So verfügt Ostiger mit 8 Generationen Tigerblut über die derzeit längstmögliche Tigergenetik. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, von ihm wieder Tigernachkommen zu erhalten, sehr hoch. Und da sowohl mütterlicher- wie väterlicherseits fast alle bekannten Vorfahren die begehrte Punktzeichnung hatten spricht vieles dafür, daß Ostiger diese mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ebenfalls weitervererbt.
Da das Tiger-Herdbuch des FVB sich erst in der Founderphase befindet gibt es hier noch keine Zuchtwerte, wie natürlich auch keine Zuchtwerte aus dem Milchbereich vorliegen können. Ostiger ist also ein Bulle, der im Mutterkuhbereich breit eingesetzt werden kann, dessen Qualitäten im Milchbereich sich allerdings erst noch herausstellen müssen. Er eignet sich für Betriebe, die Freude an der Tigerzucht haben, andere Genetik einsetzen und hie und da etwas Neues ausprobieren möchten. Spermaportionen sind ab sofort beim BVN erhältlich.
Vichtiger Pp* – der Tiger für die dunklen Tigerkühe

Jahrzehntelang wurde den Ansbach-Triesdorfer Rindern züchterisch kaum Beachtung geschenkt, so daß eher zufällig Tiger zur Welt kamen. Diese waren oftmals sehr gedeckt und zeigten nur noch wenig der typischen Sprenkelung. Dies änderte sich auch nach der Gründung des Vereins zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes nur sehr langsam, da auch die ersten Bullen, deren Absamung der Verein in die Wege geleitet hatte, überwiegend gedeckt waren. So stehen heute noch auf vielen Betrieben sehr wenig gezeichnete Tigerkühe.
Gerade für diese Kühe ist der neue Tigerbulle des BVN aufgrund seiner überwiegend weißen Zeichnung gut geeignet. Je mehr Tigergenetik in einer Kuh vorhanden ist umso größer natürlich die Wahrscheinlichkeit, wieder einen Tiger – und evt. mehr mehr Zeichnung – zu bekommen. Zusätzlich überzeugt Vichtiger durch hervorragende Zuchtwerte: GZW 135 (72), MW 122 (81), FW 109 (72) und FIT 124 (76). Auch die Nutzungsdauer entspricht mit 121 (65) unserem Ziel von Langlebigkeit.
Vichtiger Pp* auf den Seiten des BVN: www.bvn-online.de/de/rind/fleckvieh/euroselect-2271.html?id=125895&contentId=4861&type=v_30
Tigerkalender 2023

Keine andere Rinderrasse in Deutschland hat so eine lange Geschichte wie das Ansbach-Triesdorfer Rind, im Volksmund auch liebevoll „Tiger“ genannt. Seit der Ansbacher Markgraf Carl Wilhelm Friedrich im Jahr 1740 und später sein Sohn Alexander mit der Zucht dieser für die damalige Zeit extrem leistungsstarken Rasse begannen hat sich viel verändert: Wurden die Tiger über Jahrhunderte wegen ihrer Stärke und Gutmütigkeit als hervorragende Arbeitstiere geschätzt, so wurde nach dem 2. Weltkrieg durch die Mechanisierung der Landwirtschaft ihre Arbeitsleistung überflüssig. Da andere Rassen speziell auf hohe Milch- bzw. hohe Fleischerträge gezüchtet wurden konnten die Ansbach-Triesdorfer auch mit diesen Rassen nicht mithalten. Die Tiger gerieten nach und nach in Vergessenheit. Erst durch die Gründung des Vereins zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes e.V. im Jahr 1992 ging es mit dem Bestand langsam aufwärts. Dennoch sind sie mit ca. 200 im Herdbuch geführten Tieren nach wie vor extrem in ihrem Bestand gefährdet.
Da die meisten Tiger lange Zeit nur in Milchbetrieben gehalten und die männlichen Tiere damit meist überflüssig waren und in den Schlachthäusern verschwanden baut der Verein zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes seit 2016 eine eigene Vermarktungsschiene für die männlichen Tiger auf. Die Tiere werden nicht als Kälber, sondern erst im Alter von 2 bis 3 Jahren geschlachtet und es sind bestimmte Haltungsbedingungen vorgegeben, die sich an den Vorgaben der Bioverbände orientieren, zum Beispiel während der Saison möglichst Weidegang, kein gentechnisch verändertes Futter usw. Viele Tiger-Mutterkuhbetriebe sind aber bereits einem Bioverband angeschlossen. Durch dieses Projekt soll den Bauern ein fairer Preis für die Tigerzucht ermöglicht werden, gleichzeitig erhalten die Kunden hochwertige, regionale Fleischprodukte und unterstützen mit dem Kauf dieser Waren auch den Erhalt dieser wundervollen Rasse. Mit dem Erlös dieses Kalenders wird ebenfalls zum Rasseerhalt beigetragen.
Beziehen kann man den Kalender über Ursula Pfäfflin Nefian (Kontakt) . Er kostet 11,50 € plus 1,90 € Versand.
Die Tiger brauchen Ihre Hilfe!
Nachdem die Ansbach Triesdorfer Rinder fast ausgestorben waren konnte der Bestand ab 2016 langsam aber stetig nach oben entwickelt werden. Mit 233 anerkannten Triesdorfer Tigern erreichte er im Jahr 2021 seinen langjährigen Höchststand. Doch nun droht sich diese Entwicklung umzukehren: aufgrund von Alter, Krankheit usw. mußten Betriebe mit zum Teil ettlichen Tigern aufgeben, weitere haben diesen Schritt angekündigt. Andererseits gibt es Betriebe, deren Nachzucht so erfolgreich war, daß ihre Bestandmöglichkeiten nunmehr überschritten sind und sie aus diesem Grund Ansbach-Triesdorfer Rinder abbauen müssen. Um diese Tiere nicht zu verlieren versucht der Verein zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes nun zahlreiche weibliche Tiger jeden Alters zu vermitteln. Gelingt dies nicht, landen diese wertvollen und einzigartigen Tiere beim Schlachter und de Erhalt der Rasse ist noch stärker gefährdet als bisher.
Zur Vermittlung stehen beispielsweise 10 weibliche Tiger zwischen 7 und 26 Monaten aus einem Bio-Mutterkuhbetrieb. Außerdem zwei ältere, noch ungedeckte Kühe, die im letzten Herbst gekalbt haben, einmal bio, einmal konventionell, sowie ca. 10 weibliche Tiere vom Kalb bis zur Kuh, zum Teil mit Kälbern, aus konventioneller Haltung. Alle Tiere stehen in Mittelfranken.
Weibliche Kälber und Kalbinnen aus Mutterkuhbetrieben eignen sich auch zur späteren Milchgewinnung, da es sich bei den Ansbach-Triesdorfer Rindern um eine Doppelnutzungsrasse handelt, die sowohl für die Milch- wie die Fleischgewinnung geeignet sind. Aufgrund ihrer extremen Gefährdung erteilen alle Bioverbände Ausnahmegenehmigungen, wenn Biobetriebe Tiger zur Zucht aus konventioneller Haltung ankaufen. Dies gilt auch für Bullen. Für Milchkühe und Zuchtbullen gibt es in Bayern und NRW Förderprämien.
Auch männliche Ansbach-Triesdorfer Rinder stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung – ebenfalls vom Kalb bis zum ausgewachsenen Bullen. Darüber hinaus steht Sperma von sieben Bullen zur Verfügung.
Für weitere Fragen, Beratung und Vermittlung wenden Sie sich bitte an Ursula Pfäfflin Nefian, 09161-77 61 oder Franz Probst, 08233-211010




Tanja Zeller gelingt mit “Dreierlei vom Ansbach-Triesdorfer Rind” die Sensation
Seit 13 Jahren besuchen für die Sendung „Landfrauenküche“ des Bayerischen Fernsehens Bäuerinnen aus den sieben Bayerischen Regierungsbezirken verschiedene Höfe in Bayern. Im Anschluß an den jeweiligen Gang beurteilen die Teilnehmerinnen das Essen der Gastgeberin. Dabei waren sie auch bei Tanja und Hermann Zeller und ihren drei Söhnen in Ipsheim zu Gast. Das Besondere bei diesem Besuch: da die Familie Zeller Ansbach-Triesdorfer Rinder züchtet lag es nahe, den “Tiger” auf den Teller zu bringen, gemäß dem Motto “Bewahren durch Aufessen”. So wurden die Gäste beim Hauptgang mit Dreierlei vom Triesdorfer Rind verwöhnt.

Ende des Jahres wurde das Finale ausgestrahlt. Alle teilnehmenden Landfrauen warteten gespannt darauf, wen sie selbst zur Siegerin erwählt hatten. Bei dem „Gruß aus der Küche“ erhielten die “Aischtalpasti – Kulinarische Kleinigkeiten quer durch den Hof” von Tanja die meisten Punkte. Als beim Hauptgericht ihr “Dreierlei des Ansbach-Triesdorfer Rindes” als Sieger feststand, war Tanja der Sieg in dieser Staffel nicht mehr zu nehmen. Doch die Sensation war perfekt, als ihre Landfrauenkolleginnen auch noch Tanja´s “Joghurt-Himbeer-Traum mit Schneeballen” als bestes Dessert werteten. Damit gelang Tanja die Sensation: in den 13 Jahren der Landfrauenküche gab es noch nie eine Siegerin in allen drei Kategorien. Wir gratulieren Tanja Zeller und Ihrer Familie sehr herzlich zu ihrem wundervollen Erfolg!
Wenn Sie diese Sendung gerne ansehen möchten oder die Rezepte suchen, klicken Sie bitte hier.
Weintiger – der Spitzentiger
Ab November 2021 steht Sperma von „Weintiger“ beim Besamungsverein Nordschwaben e.V. in Höchstädt/Donau zur Verfügung. Der aus der Zucht von Michael Erhardt stammende Tigerbulle zählt mit einem GZW von 127 und einem MW von 119 zu den leistungsstärksten Tigerbullen. Es wird von einer sehr guten Eutervererbung und optimal ausgeprägten Strichen ausgegangen. Voraussichtlich ist er auch für Kalbinnen geeignet (Kvp. 109). Weintiger stammt aus einer langlebigen Kuhfamilie aus einer Vanstein-Tochter und bringt mit 118 eine lange Nutzungsdauer mit sich.
Interessant ist auch seine schöne Kopfzeichung, die als Schokokopf bezeichnet wird. Derartige Zeichnungen kamen immer schon, wenn auch selten, bei den Tigern vor. Bekannt wurde zum Beispiel der Tiger-Bulle Simon, der beim Zentralen Landwirtschafts-Fest in München 1907 den 1a Preis gewann.

Als Weinbrand-Sohn bietet Weintiger allen Züchterinnen und Züchtern des Ansbach-Triesdorfer Rindes eine komplett neue Linie und ist somit breit einsetzbar.
Tigerkuh KFV Jana Nelda auf dem Siegertreppchen
2019 startete der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) die German Dairy-Show, eine nationale Tierschau, die aus der deutschen Holsteinschau heraus entwickelt wurde. 2021 sollte die nächste Schau stattfinden, doch konnte sie wegen Corona nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden, sondern wurde als Onlineschau ohne Preisrichter als reine Publikumsschau organisiert. Dazu konnten die Betriebe beim BRS Videos der Kühe einsenden. Anschließend waren diese online zu sehen und vom 8. Juli bis zum 14. August hatten Interessierte die Möglichkeit, ihre Favoriten zu wählen. Insgesamt wurden 140 Videos verschiedener Rassen eingeschickt, wobei nochmals nach 1., 2., 3. und 4. Kalbung unterschieden wurde.
Im Bereich „Fleckvieh 2. Laktation“ schickte die Familie Kollenberg aus Marienheide ihre Tigerkuh KFV Jana Nelda, eine Humperttochter mit 9637 Litern in der 1. Laktation, an den Start. Familie Kollenberg hatte bereits deren Mutter Nelly vom Betrieb Kaufmann gekauft und sich sehr gefreut, als sie später auch die Tochter erwerben konnten. KFV Jana Nelda überzeugte das Publikum und gewann in Ihrer Gruppe den 1. Platz! Wir gratulieren Familie Kollenberg zu diesem Erfolg und danken ihnen, daß sie eine Ansbach-Triesdorfer Kuh ins Rennen geschickt haben. Mit ihren Zwillings-Tigermädeln hat KFV Jana Nelda uns und den Kollenbergs eine weitere Freude gemacht.

Mit dem Tiger durch´s ganze Jahr – der etwas andere Kalender
Erstmalig hat der Verein zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes e.V. einen “Tigerkalender” herausgebracht. Mit dem Erlös des wunderschönen Kalenders unterstützen Sie die Absamung eines weiteren Tigerbullen. Dies ist für den Bestand der Rasse eine wichtige Voraussetzung, um Inzucht zu vermeiden und die Leistungen der Tiger zu verbessern.
Der Kalender hat viel Platz für eigene Eintragungen – mit DIN A 4 Querformat sowie aufgeklappt DIN A 3 Hochformat. Neben Feiertagen werden auch die Mondphasen angezeigt sowie ein Jahresüberblick abgebildet. Hier ein kleiner Einblick.
Papier: 170 g/m² Qualitätsdruck matt (fotorealistischer Digitaldruck)
Druck: 4/4 farbig Euroskala
Umfang: 14 Seiten, beidseitig bedruckt (Deckblatt, 12 Monatsblätter, Schlussblatt)
Verarbeitung: mit Drahtheftung inkl. Lochung oben und unten
Preis: 11,50 € plus Versandkosten – Jede Unterstützung hilft!
Bestellung: pfaefflin-nefian@gmx.de
Wir trauern um Erika Köhler

Am 30. April 2021 verstarb Erika Köhler im Alter von nur 69 Jahren bei einem tragischen Arbeitsunfall. Seit dem Kauf der Tigerkuh Claudia vor ca. 10 Jahren züchtete sie Ansbach-Triesdorfer Rinder. Erika liebte ihre Tiere und die Triesdorfer Tiger waren ihr ganzer Stolz. Immer wieder verkaufte sie auch Tiger an andere Betriebe, so daß ihre Zucht weitergeht.
Wir werden Erika in unseren Herzen bewahren. Ihrer Familie drücken wir unser tief empfundenes Beileid aus.
Wir trauern um Michael Engelhardt
Plötzlich und völlig unerwartet verstarb am 4. Januar 2021 Michael
Engelhardt im Alter von 69 Jahren. Viel zu früh wurde er ins Haus des Herrn
zurückberufen.

Michel war d e r Tiger-Bauer schlechthin. Wie kein anderer setzte er sich
ein Leben lang für den Erhalt und die Zucht der Ansbach-Triesdorfer Rinder
ein. Bei der Übernahme des elterlichen Hofes fand er noch eine einzige Kuh
der Rasse Ansbach-Triesdorfer Rind vor. Da er auf Bio-Landbau umstellen und
die Rinder auf der Weide halten wollte kamen ihm die Tiger sehr entgegen.
Ihre harten, dunklen Klauen kamen mit den feuchten Wiesen um Leutenbuch gut
zurecht und eine durchschnittliche Milchleistung von ca. 6000 l pro Kuh und
Jahr alleine aus dem Grundfutter paßte gut in sein Konzept. So begann er.
Als 1992 der Verein zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes von Prof.
Dr. Herrmann und 5 weiteren Bauern gegründet wurde war er Gründungsmitglied
und mit der Tigerzucht auf seinem Betrieb ging es richtig aufwärts. Viele
bekannte Tigerbullen standen eine Zeitlang auf seinem Hof und deckten im
Natursprung seine Kühe und Kalbinnen, so z.B. Webtiger, einer der meist
eingesetzten Tigerbullen, ebenso wie Gerhardt oder derzeit Bustiger.
Aber nicht nur an den eigenen Betrieb dachte Michael. Er war immer bereit,
auch weibliche Tiger an andere Züchter abzugeben. Nur so war es überhaupt
möglich, die Tiger, von denen es bei der Vereinsgründung ca. 40 Kühe gab,
auf heute ca. 200 anerkannte Kühe in mittlerweile vier Bundesländern
aufzubauen. Man kann mit Fug und Recht sagen, daß es ohne Michel und seinen
engagierten und immer herzlichen Einsatz wohl kaum mehr Ansbach-Triesdorfer
Rinder gäbe.
Wir werden Michel immer in unseren Herzen bewahren. Seiner Familie wünschen
wir viel Kraft und Mut, diesen Verlust zu verarbeiten und die Zukunft zu
gestalten.
Die Tiger – eine Bayerische Spezialität
Jahrzehntelang führten die Ansbach-Triesdorfer Rinder in Bayern ein Schattendasein. Durch die modernen Agrarmaschinen war ihre Arbeitsleistung nicht mehr gefragt, andere, spezialisierte Rassen hatten sie entweder bei der Milch- oder bei der Fleischproduktion überholt. Nur wenigen Idealisten, die dennoch an ihren Tigern festhielten, ist es zu verdanken, daß diese älteste deutsche auf Leistung gezüchtete Rasse überlebte.


Doch in den letzten Jahren hat ein Umdenken in der Bevölkerung stattgefunden. Neben Regionalität, Qualität und artgerechter Haltung rücken alte, vom Aussterben bedrohte Nutzpflanzen und Haustierrassen wieder in den Blick – eine Chance für das extrem vom Aussterben bedrohte Triesdorfer Rind. Und durch die gezielte Zucht in den vergangenen Jahren können die Tiger in der Doppelnutzung immer bessere Ergebnisse vorweisen. Den Wert der Triesdorfer Tiger hat auch der Fachausschuß zur Erhaltung der genetischen Vielfalt bei landwirtschaftlichen Nutztieren der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. erkannt und eine Empfehlung zur Anerkennung als Rasse ausgesprochen. So konnte nun das Ansbach-Triesdorfer Rind als „ Bayerische Spezialität“ im Spezialitätenland Bayern aufgenommen werden. (https://www.spezialitaetenland-bayern.de/spezialitaeten/ansbach-triesdorfer-rind/)
Neue Fotos

Mittlerweile tummelt sich das Ansbach-Triesdorf Rind in den verschiedensten Ecken von Deutschland. Der Frühling strahlt und die Rinder kommen wieder auf die Weiden. Es ist also Zeit für einen Schwung neuer Fotos. Kälber der letzten Jahre sind bereits groß geworden und neuer Nachwuchs ist geboren. Schaut gerne hier vorbei.
Direktvermarktung gestartet
Nachdem das Fleisch des Ansbach-Triesdorfer Rindes bisher vorwiegend über Metzgereien und Restaurants vermarktet wurde beginnen nun auch einige landwirtschaftliche Betriebe, Produkte ihrer Tigerrinder selbst zu vermarkten. Angeboten werden dabei nicht nur Fleisch- und Wurstwaren, sondern auch Milch, Käse und Joghurt vom Triesdorfer Tiger. Hier finden Sie die Anbieter von Tigerrind-Produkten.
Zu Weihnachten kommt Bustiger
Pünktlich zu Weihnachten ist das Sperma eines neuen Tigerbullen, “Bustiger”, beim BVN erhältlich. Bustiger stammt vom Betrieb Christiane Böhm und ist ein Bussard-Sohn. Er hat eine schöne Zeichnung mit viel Weiß und stammt mütterlicherseits aus der Raltigerlinie. Daher ist er besonders für die Züchterinnen und Züchter hornloser Tiere interessant (PS). Für die Tigerzucht geht damit ein sehr erfolgreiches Jahr zu Ende, denn mit Bustiger und Gerhard konnten erstmalig von zwei Tigerbullen in einem Jahr Spermaportionen zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.
Archehof Kellerwald feierte Jubiläum
Als Ralf Finke im Jahr 2009 seinen Pferdehof als „Archehof Kellerwald“ zertifizieren ließ erntete er von vielen Menschen in der Region nur Kopfschütteln. Denn als Archehof verpflichtet man sich, mindestens drei verschiedene, vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen aus zwei verschiedenen Größenkategorien zu züchten und so zu deren Erhaltung beizutragen. Diese Rassen kommen in der modernen Landwirtschaft aufgrund ihrer geringeren Leistungsfähigkeit kaum mehr vor. Dabei sind sie hervorragend an die jeweilige Gegend angepaßt, in der sie oft über Jahrhunderte gezüchtet wurden. Sie sind robust, genügsam, frohwüchsig und langlebig.
In den folgenden Jahren konnte Ralf sechs Mitstreiter gewinnen, die ebenfalls alte Haustierrassen vor dem Aussterben bewahren wollten. Und so wurde vier Jahre später eine der ersten Archeregionen in Deutschland, die Archeregion Kellerwald, zertifiziert und ist seitdem aus dem sie umgebenden Nationalpark nicht mehr wegzudenken.
Begonnen hatte Ralf unter anderem mit dem Rheinisch-Deutschen Kaltblut und dem Hinterwälder Rind. Als er jedoch nach einem Fernsehbeitrag über seinen Archehof im Hessischen Rundfunk einen Anruf von Franz Probst vom Verein zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes e.V. erhielt war er mit dem „Tigervirus“ infiziert. Doch war er gar nicht so einfach, eine Triesdorfer Kuh zu finden, denn zum einem gab es kaum welche und zum anderen trennten sich die wenigen Tigerzüchter, die es damals gab, nur sehr ungern von einem Tier. Fündig wurde er bei Michael Engelhardt in Leutenbuch bei Herrieden, der im Jahr 1992 Mitbegründer des Vereins zur Erhaltung der Ansbach Triesdorfer Rinder e.V. und immer bereit war, aus seiner Zucht Tiere abzugeben, damit auch andere Freude an diesen wundervollen Tieren finden und zum Erhalt der Rasse beitragen konnten.
Derzeit leben 16 Kühe mit ihrer Nachzucht sowie der Zuchtbulle „Balu“ auf dem Archehof Kellerwald und erfreuen nicht nur Ralf Finke, sondern viele Menschen aus Nah und Fern, die in der Region Urlaub machen und unter anderem eine Planwagenfahrt mit Ralf durch den Nationalpark unternehmen. Mit ihrer einzigartigen Fellzeichnung unterscheiden sie sich von allen anderen Rinderrassen.
Am 22. September feierte man bei strahlendem Sonnenschein das zehnjährige Jubiläum des Archehofs. Die zahlreichen Besucher konnten nicht nur die Ansbach-Triesdorfer Tiger bestaunen und sich bei zwei Führungen und einem Infostand über sie informieren, sondern auch viele verschiedene Pferderassen, vom schweren Rheinisch-Deutschen Kaltblut bis zum zierlichen Norweger Fjordpferd, Tauernscheckenziegen, Vorwerkhühner sowie die Kaninchenrassen Meißner Widder und Japaner bewundern. Nicht zu vergessen die dicke Frieda, ein Schäbisch-Hällisches Schwein. Besondere Attraktionen wurden für die vielen Kinder geboten, sei es eine riesige Hüpfburg, Hufeisenwerfen, Schminken oder geführte Ausritte mit den Fjordpferden Mille und Zottel. Eine Ausstellung historischer Trecker und natürlich die Planwagenfahrten begeisterten Jung und Alt.
Viel Anerkennung für ihr gelungenes Fest, aber auch ihre jahrelange Arbeit, erhielten Ralf Finke und sein Team nicht nur von den Besuchern, sondern auch den anwesenden Ehrengästen wie dem Vorsitzenden des Archevereins und dem Bürgermeister von Frankenau, der gleich mit Frau und Töchterchen erschienen war.
Und auch mit der Tigerzucht soll es in Hessen aufwärts gehen. Zu den drei bisherigen Züchtern in Hessen kommen nun weitere zwei hinzu. Die ersten Kühe sowie ein Bullenkalb für die spätere Zucht wurden schon gekauft. Allerdings werden die hessischen Züchter noch viel Energie und Durchhaltevermögen brauchen, bis es auch in Hessen ein Herdbuch für die Ansbach-Triesdofer Tiger gibt.
Männliche Tiger – Bewahren durch Aufessen
Um das Ansbach-Triesdorfer Rind vor dem Aussterben zu retten vermarkten wir überzählige männliche Tiere unter dem Motto „Bewahren durch Aufessen“. Denn nur, wenn die Landwirte für die viele Mehrarbeit, die sie mit der Zucht und Aufzucht der Ansbach-Triesdorfer Rinder haben, einen finanziellen Ausgleich erwirtschaften, können Sie auch weiterhin Tiger halten.
Da es zu wenig Tiere gibt, können Gerichte, Fleisch- und Wurstwaren aus Fleisch vom Ansbach-Triesdorfer Rind, nicht laufend angeboten werden.
Um Ihnen einen Überblick zu geben, wo es aktuelle Tigerrindfleischprodukte gibt, veröffentlichen wir hier eine Liste der aktuellen Anbieter, die vierteljährlich erneuert wird.
Neue Tigersamen
Nach langer Zeit ist es nun endlich gelungen, wieder einen Tigerbullen abzusamen. Der Neue heißt Gerhard und ist zum einen wegen seiner schönen Zeichnung sehr interessant, zum anderen aber auch aufgrund seiner Genetik. Gerhard ist ein Gepard-Sohn, der seinerseits auf Geha zurück geht, eine in der Tigerzucht und auch im Fleckviehbereich seltene Linie.



Mütterlicherseits geht er auf die Tigerbullen Winner und Matiger zurück. Seine Mutter ist die Ansbach-Triesdorfer Kuh Tanja, die beim ZLF 2016 in München ausgestellt war. Hier ist er in mindestens 6. Generation ein echter Tiger.
Da er bereits mehrere Nachkommen hat ist auch bekannt, daß er für Kalbinnen gut geeignet ist. Weitere Informationen finden Sie hier.
Sperma ist beim BVN Neustadt/A. erhältlich, allerdings nur für Mitgliede des Vereins zur Erhaltung des Ansbach Triesdorfer Rindes. Aufnahmeantrag
Auftaktveranstaltung Fleischvermarktung
Zahlreiche Gäste fanden sich am 17. September 2018 zur Auftaktveranstaltung der Fleischvermarktung auf dem Hof der Familie Grund in Kästel ein. Nach Informationen über die Geschichte und Besonderheit der Triesdorfer Rinder kamen Redner aus den Bereichen Zucht, Schlachtung und Gastronomie zu Wort und berichteten über ihre jeweiligen Erfahrungen. Dr. Anita Idel, Lead-Autorin des Weltagrarberichts von 2005 bis 2008 und Mitglied der Archekommission von Slow Food Deutschland verkündete die Aufnahme der Ansbach-Triesdorfer-Rinder in die Arche des Geschmacks von Slow Food.
Einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung finden Sie hier.


Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.